Analyse der Persönlichkeit
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Temperament und Dynamik,
Lebensthemen, Begabungen, Konflikte, Lernlektionen:
Berechnung und ausführliche Deutung des Geburtsbildes, Ermittlung der aktuellen Transite. 0,5 Std. Beratungsgespräch, farbige Horoskopzeichnung, schriftliche Check-Liste zum Gespräch |
>>> Beispiel eines sehr ausführlichen Astrologischen Gutachtens:
HE bedeutet: Horoskopeignerin.
Alle wichtigen Lebensbereiche wurden untersucht und ausführlich beschrieben: Temperament, Bedürfnisse, Beruf und Begabung, Familie und Partnerschaft, Lernthemen und Krisen, Krankheitsdispositionen. Das Ergebnis ist ein lebendiges Porträt einer starken Persönlichkeit mit all ihren Widersprüchen und Entwicklungsmöglichkeiten - die für Ratschläge jeder Art eigentlich nicht zu haben ist!
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Deutungsbeispiel: Astrologisches Gutachten |
I. Temperament, Dynamik, Motivation Die HE ist von
realitätsbezogenem, praktischen Temperament. Sie ist bedächtig,
vorsichtig, ausdauernd und geduldig. Begonnenes pflegt sie mit großem
Durchhaltevermögen zuende zu führen. Sie ist ein ruhender Pol,
ein Vorbild an Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewußtsein für
ihre Umwelt. Sie lebt im Hier und Jetzt, sichtbare und greifbare
Ergebnisse ihres Tuns sind für sie wesentlich. Sie kann gut für
ihre materielle Existenz sorgen, da ihr materielle Werte viel
bedeuten, und sie bereit ist, hart dafür zu arbeiten und innere
und äußere Widerstände zu überwinden. Sie geht dabei
methodisch vor, ihr Handeln ist zweckbetont und orientiert sich an
Kriterien wie Nützlichkeit und Sicherheit. Sie liebt alles,
was praktisch, konkret und vertraut ist, mag von gewohnten Dingen,
Menschen und Einstellungen schwer ablassen. Auf ein von ihr
gegebenes Versprechen ist Verlaß. Absicherung, erhalten und
bewahren des Bestehenden bestimmt die Dynamik ihres Handelns. In übersteigerter
Ausprägung können sich die festhaltenden und am materiellen
orientierten Eigenschaften der HE ins Negative verkehren: Dann mag ein
gesunder Erwerbssinn in Geiz und Habgier umschlagen,
es könnte an Spontaneität fehlen, an Bewährtes würde
sich engstirnig auch dann geklammert werden,
wenn sich die Lebensumstände verändert haben. Mangelnde
Flexibilität, freudlose Strenge und Perfektionismus könnten sich
bei fehlender Reife der Persönlichkeit einstellen. Denn die Welt der
Gefühle mit ihrer pulsierenden und belebender Kraft ist der HE
zunächst fremd und verunsichert sie. Sie fühlt sich dort
verloren und bedroht, Phantasien,
Ahnungen und Träumen vermag sie nichts abzugewinnen. Es könnte
ihr an Gespür mangeln, was in den Menschen um sie herum vorgeht,
das Fehlen von Empathie mag dazu führen, daß die HE ihre Nächsten
ohne Absicht in ihren Gefühlen tief verletzt. Als Lernaufgabe
ist ihr hier gegeben, echte Anteilnahme und Verbundenheit zu
entwickeln, und auch Dinge ernst zu nehmen, die nicht mit den fünf
Sinnen erfaßbar sind. Gefühle sollten wichtiger genommen
und nicht als nutzlos und störend abgetan werden. Eine
Bereicherung des inneren
Lebens würde ihr hiermit geschenkt, Heilung seelischer Wunden bei
sich und anderen, ein Zufluß an Lebendigkeit, sich eingebunden fühlen
in den Strom des Lebens, eine Ahnung der im ungeformten ruhenden Möglichkeiten.
Das Potential dazu, durch Inspiration Dinge und Menschen zu heilen
und wachsen zu lassen, bringt die HE als Begabung mit. Die
Anteilnahme an den Mitmenschen könnte dabei in einer besonderen
Hingabe an die vom Schicksal benachteiligten liegen. Motiviert wird die
HE durch die Auseinandersetzung mit der Umwelt, durch Anpassung
und den Wunsch, auf andere Menschen Einfluß zu nehmen. Es besteht
eine Abhängigkeit von äußeren Umständen und Beziehungen, der
Drang, sich auszutauschen, etwas in der Außenwelt darzustellen
und Anerkennung aus der Umwelt zu bekommen. Es besteht das
Potential, abstrakte und theoretische Erkenntnisse in praktische
Nutzanwendung zu verwandeln und daran energisch und ausdauernd zu
arbeiten. Die HE dürfte
schon früh erlebt haben, daß ihr viele Dinge, mit denen sich
andere schwer tun, wie von selbst zugefallen sind, ohne daß sie
sich diese erarbeiten mußte oder daß sie besonders gefördert
wurde. Eine besondere
Begabung könnte sich zeigen, verborgenes, vergessenes oder
unaufgearbeitetes aufzuspüren und ins Licht des Bewußtseins zu
bringen, um es der geistigen, seelischen oder physischen
Bearbeitung und Nutzbarmachung zugänglich zu machen. Es könnte
sich um verlorenes Wissen handeln, verdrängte Gefühle oder
Traumata, nicht geklärte Geschehnisse aus der Vergangenheit, oder
um Krankheiten und Probleme, die aus Entwicklungsverzögerungen
resultieren. II. Auftreten,
Wesenskern, Bedürfnisse Die HE liebt es
nicht, sich auffällig in Szene zu setzen. Sie zeigt sich lieber
zurückhaltend, hat eine gute Fähigkeit in die
unterschiedlichsten sozialen Rollen zu schlüpfen. Es könnte
sein, daß sie oft von anderen Menschen um Hilfe angegangen wird
und hier als Retterin in der Not einspringt, möglich auch, daß
sie eine gute Projektionsfläche für männliche Sehnsüchte
bietet, sich mit Rätseln und Geheimnissen umgibt um sich dann zu
entziehen und in Luft aufzulösen. Manchem mag sie auch als Verkörperung
von Madonna, rettendem Engel oder Idealfrau erscheinen oder die
Figur des „Halbgott in Weiß“ verkörpern. Die HE wird von
ihrer Umwelt als sparsamer, vernünftiger und fleißiger Mensch
eingeschätzt. Die HE geht die
Dinge mit besonderer Vorsicht an und sucht sich gegen alle
Eventualitäten abzusichern. Sie hat eine scharfe
Beobachtungsgabe, ein gut entwickeltes Unterscheidungsvermögen
und vermag klar zu analysieren, was ihr nützt und bekommt und was
nicht. Kriterium ist hier, sich abzusichern und den zur Verfügung
stehenden Raum größtmöglich auszudehnen. Der HE ist es gegeben,
sich in vorgefundene Lebensverhältnisse einzufügen und dabei
zwischen notwendiger Anpassung und maximaler Selbstentfaltung den
goldenen Mittelweg zu finden. Es ist ihr ein
seelisches Bedürfnis, nützlich und dienstbar zu sein. Sie fühlt
sich geborgen in der Bewältigung der Alltagspflichten, Gefühle und Bedürfnisse
pflegt sie gedanklich zu ergründen und zu rationalisieren und dem
Prinzip der Zweckmäßigkeit unterzuordnen. Hierbei treten
Konflikte auf zwischen dem wertenden Verstand, der nach Expansion
und praktischem Nutzen strebt, und der Gefühlsfunktion, die
danach drängt, sich größtmögliche persönliche Autonomie zu
verschaffen, revolutionär neue
Wege zu gehen, aus dem Bestehenden auszubrechen. Die HE braucht um
sich wohl zu fühlen ein erfülltes Arbeitsleben und eine
sinnvolle Aufgabe. Sie braucht dabei das Gefühl, frei und unabhängig
zu sein, nicht von Autoritäten oder festgefügten Normen
eingeschränkt zu werden. Sie kann
Geborgenheit darin finden, auf originelle Weise einen Beitrag zur
Verbesserung der Welt zu leisten, aus dem Vorhandenen etwas neues
zu entdecken, zu ergründen oder zu erfinden. Es ist ihr ein
instinktives Bedürfnis, sich praktisch für humanitäre Ideale
einzusetzen. Im Kern ihres
Wesens strebt die HE nach Besitz und Sicherheit. Im Mittelpunkt
ihres Lebens steht die Behauptung, Bewahrung und Erweiterung eines
Terrains, das sie dauerhaft besitzen und besetzen kann, um sich
dadurch ein Gefühl physischer Gebundenheit, Zugehörigkeit und
Verwurzelung zu verschaffen. Wesentlich ist das
Gefühl, im eigenen Körper die Welt mit physischen Sinnen zu
erleben, gerne auch die Wärme und Verbundenheit mit einer Sippe
oder Gruppe zu erleben, wobei es sich nicht um die Familie handeln
muß: auch eine geistige Gemeinschaft könnte dies bieten. Den
sich aus Besitz und Zugehörigkeit ergebenden praktischen
Verpflichtungen kommt die HE gerne nach, sie vermag das was sie
besitzt – an weltlichen und geistigen Gütern – wertzuschätzen
und zu bewahren. Sie hat ein gutes Gefühl für Qualität und den
Wert von Dingen, auch für den eigenen Selbstwert, der sich aus
der Fülle der geistigen und weltlichen Besitztümer speist. Gleichzeitig
wirken Kräfte im Kern der Persönlichkeit, die danach drängen,
radikal das Bestehende über Bord zu werfen, von heute auf morgen
Ziel und Willen zu ändern, sowie eine Tendenz, emotional auf
Distanz zu gehen und sich jeder verbindlichen Verpflichtung zu
entziehen. Es besteht die Chance, zu einer wahrhaft individuellen
Persönlichkeit heranzuwachsen und durch das Ablegen aller
Fremdeinflüsse und gesellschaftlichen Konditionierungen frei zu
werden zum Selbst, das souverän sich Ziel und Willensrichtung
frei gewählt hat. Zusammenfassend
ergibt sich das Bild einer Persönlichkeit, die nach Besitz,
Sicherheit und bestmöglicher Entfaltung ihrer Anlagen strebt und
danach, auf individuelle Weise eine Pflicht zu erfüllen, die dem
Nutzen der Allgemeinheit dient. Sie will
Bestehendes bewahren und ausbauen, sich in gegebene Strukturen
einfügen und am Gewohnten festhalten, um es auszudehnen. Dem entgegen steht
ein gleichzeitig ausgeprägtes Bedürfnis nach Unabhängigkeit,
unpersönlicher Distanz und eine Tendenz, Willensentscheidungen
und Gefühlsbindungen plötzlich zu verändern. Die Chance und
Herausforderung besteht für die HE darin, die Prinzipien des
Bewahrenden, praktisch Nützlichen, mit den Prinzipien des
idealistischen, reformerisch Umstürzlerischen fruchtbar zu
verbinden. Der Beruf als lebenslanges Betätigungsfeld würde sich
anbieten, um mit diesem Konflikt konstruktiv umzugehen. Auch ein
fortgesetztes soziales Engagement könnte eine Lösungsmöglichkeit
sein. Im Idealfall
vermag die HE das Bestehende auf eine innovative, originelle Weise
zu bewahren oder sie entwickelt neuartige Lösungen, die auf der
bestmöglichen Nutzung der Vorhandenen beruhen. III.
Arbeit, Beruf, Berufung Sich
nützlich zu machen, sich stets weiterzuentwickeln und einen
sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten ist der HE Wille
und Bedürfnis. Es besteht der Drang, aus den vorgefundenen
Talenten und Fähigkeiten das bestmögliche zu machen und sich
beruflich auf handfeste Weise zu bewähren und greifbare
Ergebnisse zu schaffen. Der
Beruf dürfte im Leben der HE die Hauptrolle spielen, denn hier
hat sie die Möglichkeit, ihren Wunsch nach Fortentwicklung, Unabhängigkeit
und danach, eine als geistige Autorität und Vorbild geschätzte
Persönlichkeit zu sein, auszuleben. Zudem ist der Beruf die
Grundlage für die der HE überaus wichtige Sicherung der Existenz
und der Erlangung eines gewissen Wohlstands, der wiederum die HE
in die Lage versetzt, ihre Kinder in bestmöglicher Weise zu fördern.
Die
HE liebt es, von anderen als besonders disziplinierte und
verantwortungsbewußte Persönlichkeit angesehen zu werden. Sie
verfügt über einen großen Leistungswillen und vermag sich durch
Kompetenz und Kampfgeist gut durchzusetzen Diese
Gaben, gepaart mit einem großen Fachwissen, das gründlich
verdaut und abrufbereit ist sowie einem sehr guten rhetorischen
Vermögen, die eigenen Gedankeninhalte suggestiv und in
begeisternder oder humorvoller Weise zu transportieren, befähigen
die HE, eine Führungsposition im Beruf einzunehmen und auf andere
Menschen Einfluß zu nehmen. Diese
Machtposition hat sie vermutlich zielsicher angestrebt: sie läßt
mit Vorliebe das eigene Wissen und die eigene Erfahrung als
Richtschnur gelten und strebt nach Unabhängigkeit von Autoritäten.
Die
HE wünscht in der sozialen Gruppe, der sie sich zugehörig fühlt,
eine Leitbildfunktion einzunehmen und müht sich um höchstmögliche
Perfektion in dieser Rolle. Menschliche Unzulänglichkeiten -
seien es eigene oder fremde - zu akzeptieren fällt ihr dabei
schwer. Sie verlangt
von sich ein Höchstmaß an Disziplin und es ist wahrscheinlich,
daß sie ihren strengen Maßstab auch kritisch an die ihr
Nachgeordneten anlegt, was sich nur bei robusten Charakteren förderlich
auswirkt. Weichere Naturen werden dies als tyrannisch und
verletzend empfinden und sich möglicherweise überfordert fühlen.
Die HE hat die besonders ausgeprägte Gabe, sich durchzubeißen
und anderen die Zähne zu zeigen. Als
Berufsfelder bieten sich besonders solche an, in denen die HE ihr
Talent zur gründlichen Analyse einsetzen kann und in denen die
Ergebnisse dieser Analyse anschließend als Synthese nützlich zur
Verfügung stehen und weitergegeben werden können. Eine
forschende Tätigkeit wäre denkbar, sammeln und synthetisieren
von Forschungsergebnissen, hierbei Überprüfung und Erweiterung
vorhandenen Wissens; im
medizinischen Bereich vielleicht, wo mit modernsten Methoden neue
Möglichkeiten zur Heilung von Krankheiten entdeckt werden können,
vielleicht in der Kinder- und Frauenheilkunde oder bei der
Erforschung von Erbkrankheiten, als neue Therapie oder neues
Medikament praktisch nutzbar gemacht. Es
dürfte sich eine sehr gute Begabung zum Lehren oder Ausbilden
finden, die HE verfügt über das Talent, das eigene reichlich
angesammelte Wissen anderen in gut verdaulicher Form
weiterzugeben, sie vermag andere für das Lernen zu begeistern und
ihnen die Sinnhaftigkeit des Lernens vermitteln sowie das Gefühl,
durch Strebsamkeit über sich hinauswachsen zu können. Ihre
Strenge und Klarheit wirkt sich auf Schüler oder Nachgeordnete
leistungsfördernd aus, mit
ihrer Disziplin und dem Bemühen um unbedingte Perfektion kann sie
anderen als Vorbild dienen. Eine lehrende Tätigkeit im
Hochschulbereich wäre denkbar, hier käme Ökonomiewissenschaft
in Frage, aber auch Kommunikationswissenschaften aller Art sowie
die Medizin oder Pharmazie. Möglicherweise
könnte die HE auch ihrem Drang zur Sinnsuche und zum Höheren
durch eine Beschäftigung mit Theologie und Philosophie nachgehen,
jedoch nur dann, wenn ihre Existenz durch Festanstellung in einer
Institution gesichert ist und sich das gewonnene Wissen praktisch
verwerten läßt, als handfeste, fortschrittlich und unabhängig
denkende, hilfreich in der Gemeinde wirkende Pfarrerin zum
Beispiel, die ihre Schäflein mit manipulativem Nachdruck zum
Guten führt. Ein
verstärkter Wunsch, sich helfend und heilend für die Mitwelt
einzusetzen, könnte um das 25. Lebensjahr erwacht sein und Grund
für das Zweitstudium gewesen sein. Auch eine publizistische Tätigkeit käme
für die HE in Frage, hier könnte sie ihre Formulierungskunst in
den Dienst der Informationsvermittlung stellen, und dabei
missionarisch auf viele Menschen einwirken, eins ihrer Anliegen
dabei könnte es sein, emanzipative Bestrebungen aller Art zu fördern,
dabei könnte es sich um Themen wie die berufliche und
wirtschaftliche Befreiung unterprivilegierter Volksteile oder
unterentwickelter Völker der Dritten Welt. Bildung und Geld für
alle, könnte das Motto lauten, neben „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“.
Die HE fühlt Solidarität und brüderliche Verbundenheit mit der
Menschheit und versucht, gegen soziale Ungleichheiten anzugehen
und die Welt ein wenig besser
zu machen. Ein Anliegen könnte auch sein, den Konflikt zwischen
der Entfaltung des Individuums und dem Zwang kollektiven
Schicksals wissenschaftlich zu analysieren, zwischen der
Gerechtigkeit und der Gewalt, Leiden und Glück, Zwang und
Selbstentfaltung - thematisiert am Schicksal von Frauen,
Partnerschaftsangelegenheiten oder Fragen von Geld und Besitz um
Verbesserungen von Mißständen möglich zu machen. Gute
berufliche Kontakte mit Menschen im Ausland könnten vorhanden
sein, erleichtert durch das souveräne Beherrschen mehrerer
Fremdsprachen. Es
ist wahrscheinlich, daß die HE eher mit Männern
zusammenarbeitet, was sich auch aus ihrer ausgezeichneten beruflichen
Qualifikation ergibt. Zusammengefaßt
ergeben sich für die HE als günstige berufliche Betätigungsfelder
jene, bei denen sich die Vermittlung und Gestaltwerdung
praktischen nutzbaren Wissens und ein humanitäres Anliegen zur
Mensch- und Weltverbesserung verbinden lassen. Wesentlich ist
weiterhin die Möglichkeit, in leitende Position aufzusteigen und
so auf andere Menschen Einfluß auszuüben und den Weg zur
individuellen Autorität zu finden. IV.
Familie und Partnerschaft Es
ist nicht wahrscheinlich, daß dieser Lebensbereich von der HE als
der bedeutendste oder befriedigendste empfunden wird. Eher dürfte
es hier zu Schwierigkeiten und Enttäuschungen gekommen sein. Dem
Rahmen der Konvention folgend werden eine Partnerschaft und ein
Familienleben geführt, auch mag die physische Nähe von Angehörigen
stabilisierend gewirkt haben. Das
während der Adenauer-Ära hochgehaltene Bild der Frau als
treusorgende Gattin und Mutter wird die HE wohl kaum zur
alleinigen Identifikation eingeladen haben. Denkbar
ist jedoch, daß sich – in allen Rollen nach Perfektion strebend
– gemüht hat, neben ihren beruflichen Leistungen auch noch die
ideale Ehefrau und Mutter zu sein und zwangsläufig auftretende
Probleme sich als persönliches Versagen angelastet hat. Die
HE stammt aus großbürgerlichem, gebildetem Elternhaus, beide
Elternteile sind Akademiker. Es könnte sein, daß die HE in der
Kindheit eine Rolle als Wunschkind und Liebling des Vaters oder
kleine Prinzessin gespielt hat. Die Geburt könnte unter Narkose
erfolgt sein, vielleicht litten Mutter oder Kind unter
lebensbedrohlicher Schwäche oder einer Infektion, oder das
Geschehen spielte sich unter chaotischen, verworrenen Umständen
ab, vielleicht hat auch Musik dabei eine Rolle gespielt. Analog
dazu könnte die HE unter ähnlichen Umständen niedergekommen
sein, Generell dürfte jeder Neuanfang im Leben der HE von zunächst
undurchsichtigen Umständen oder unbestimmten Sehnsüchten
begleitet gewesen sein, um dann jedoch zu mehr Stärke, Autonomie
und Verantwortung zu führen. Das Einnehmen einer Rolle als Opfer
oder Retterin wäre möglich. Die
Entwicklung der kognitiven Funktionen könnte zunächst retardiert
gewesen sein oder stark nach innen gerichtet, so daß die HE als
kleines Kind als „wenig zugänglich“ betrachtet wurde. Körperlicher
Kontakt könnte als unangenehm empfunden worden sein. Das Kind ist
möglicherweise Außenseiter unter Gleichaltrigen und fühlt sich
in dieser Rolle wohl. Vielleicht das „Kleine Genie“,
vielleicht häufig krank als Kind. Bis
zum plötzlichen Tod des Vaters, der das Eintreten in die Welt der
Erwachsenen markiert, dürfte die Kindheit glücklich und die
Umgebung förderlich gewesen sein, wenn auch geprägt von einem
klaren Wertekodex, für das, was sich gehört und daß gutes
Benehmen und Gehorsam, entsprechend dem sozialen Rang der Familie,
zu zeigen sind. In der Kindheit könnte es der HE ermöglicht
worden sein, Reisen ins Ausland zu machen und Wohlstand zu genießen.
Auch eine ausgeprägt religiöse oder sozial wohltätig
orientierte Herkunft wäre denkbar. Die
HE dürfte ihrem Vater näher gestanden haben als ihrer Mutter, es
könnte sein, daß sie zwar rebellierte gegen seine väterliche
Autorität, ihn gleichzeitig aber vergöttert und idealisiert hat,
die Figur des Vaters mag für die HE als Kind die Verkörperung
von Sicherheit, physischem Wohlbefinden, Glück und Förderung
dargestellt haben. Es könnte sein, daß er neben einer umgänglichen,
humorvollen und toleranten Art über künstlerisches Talent und
einen besonderen Feinsinn verfügte. Mit
der Mutter könnte es Verständigungsprobleme gegeben haben,
Diskussionen und Differenzen über den Kompromiß zwischen
Alltagsbewältigung und Selbstentfaltung. Die HE könnte mit der
Mutter um die Zuneigung des Vaters konkurriert haben. Es spricht
einiges dafür, daß die Mutter von den beiden Eltern der „männlichere“
Teil war, tatkräftig, praktisch veranlagt, robust, selbständig
und kontaktfreudig. Das
Vorbild der Mutter förderte hier den Leistungswillen und den
Wunsch zur Unabhängigkeit der Tochter; der Verlust des Vaters
brachte es mit sich, Verantwortung für die drei jüngeren Brüder
übernehmen zu müssen und sich durch die Berufstätigkeit der
Mutter zu Haushaltspflichten gehalten zu sehen. Manches deutet
darauf hin, daß die HE diese Pflichten selbstverständlich und
willig übernommen hat und als ältestes Kind auch für ihre 3 Brüder
sorgte, zu denen vermutlich eine gute Beziehung bestand, wenn auch
die HE ihre Geschwister dominierte. Was
für die Mutter Schicksal war – die fünfköpfige Familie nach
dem plötzlichen Tod des Gatten ernähren zu müssen – macht
sich die Tochter zur Aufgabe und Pflicht: einen Beruf zu erlernen,
um für ihr Kind, bzw. die Kinder, vermutlich mehrere, sorgen zu können.
Die Lebensbereiche Partnerschaft und Kinder sind für die HE mit
Begriffen wie Verantwortung, Arbeit, Zuverlässigkeit, Verzicht,
Treue, Norm und Autorität verbunden, sie könnten auch mit
Einschränkung und Krankheit assoziiert sein. Daß
die HE sich beruflich bildet, um die Versorgung eines Kindes übernehmen
zu können, läßt darauf schließen, daß hier freiwillig oder
gezwungen finanzielle Selbständigkeit angestrebt wird. Der
Partner mag finanziell schwach oder krank sein, vielleicht
unzuverlässig, lebensuntüchtig oder sich einer brotlosen Kunst
widmend – in diesem Fall würde er die HE, die sehr praktisch
veranlagt ist, in
ihrer Persönlichkeit ergänzen und ihr damit die Möglichkeit eröffnen,
als partnerschaftliche Lernlektion den Wert der weicheren und gefühlsbetonteren
Wesenszüge schätzen zu lernen. Vielleicht wurde aber auch eine
Partnerschaft eingegangen mit einem um einiges älteren oder sehr
ernsten, autoritären Mann, weil dieser sie im Lernen und bei der
Ausbildung fördert. Hier könnte es sein, daß die HE das
Freiwerden von männlicher Dominanz – auch im geistigen Bereich
- lernt und
nach finanzieller Unabhängigkeit strebt, um sich nicht vom
Partner über die Macht des Geldes dominieren lassen zu müssen.
Die Rolle der sich unterordnenden, anschmiegsamen Weiblichkeit
oder der häuslich fürsorgenden Mutter liegt der HE nicht. Eher
ist davon auszugehen, daß sie versucht, selbst in der
Partnerschaft den Ton anzugeben, was dazu führen könnte, daß
sie sich mit weiblicher Konkurrenz um die Gunst des Partners
konfrontiert sieht. Gestörte Harmonie, Unversöhnlichkeit, Machtkämpfe,
ein besitzergreifendes kontrollierendes Verhalten und Eifersucht
sind wahrscheinlich. Das Potential, enge Bindung mit Toleranz zu
verbinden ist ihr jedoch gegeben, auch die Fähigkeit, die eigenen
Gefühle zu analysieren und ihr Verhalten angemessen zu
korrigieren. Eine
berufliche Zusammenarbeit mit dem Partner in Forschung oder Lehre
wäre denkbar und konstruktiv. Zu
ihren Kindern hat die HE ein eher distanziert-freundschaftliches
Verhältnis, sie fördert ihre intellektuelle Entwicklung bestmöglich,
spart nicht an Kritik und erwartet von ihnen Anpassung an die
Norm. Es könnte sein, daß eins der Kinder ein Sorgenkind ist,
vielleicht behindert, was auch ein Grund für die berufliche
Eigenständigkeit der HE gewesen sein könnte, nämlich, sich zur
lebenslangen Versorgung des Kindes verpflichtet zu fühlen. Auch
ein sich verzögert entwickelndes Kind oder ein schwer
erziehbares, rebellisches, auf soziale Abwege geratendes Kind wäre
denkbar. Gut möglich, daß nicht nur die glückliche Kindheit der
HE durch eine schicksalhafte Krise zerstört wurde, sondern daß
ihr ähnliches mit einem ihrer Kinder widerfährt. V.
Krisen, Krankheiten und Lernthemen Krisenhaft
und in der Somatisierung krankheitsauslösend wirken jene
Lebensbereiche, in denen entweder Konflikte verdrängt oder
unzureichend gelöst werden, oder solche, für deren Bewältigung
die Anlagen der Persönlichkeit nur schwach ausgeprägt sind oder
jene, in denen positive Anlagen durch Übertreibung schädlich
geworden sind. Auch konstitutionelle Schwächen begünstigen
Krankheiten. Die
HE verfügt zunächst über eine eher robuste Konstitution und ein
stabiles Immunsystem. Kenntnisse in Gesundheitslehre sind
wahrscheinlich, ebenso, daß die HE mit ihren Kräften
hauszuhalten versteht. Konfliktpotential
birgt die Widersprüchlichkeit zwischen dem Willen zur
kontinuierlichen Höherentwicklung, zur Absicherung und Festigung
- und den Tendenzen, die nach Befreiung und radikaler Änderung
zur Fortentwicklung der Persönlichkeit drängen. Gelingt eine bewußte
Lösung des Konflikts nicht, dürfte sich die HE mit lebenslangen
Problemen folgender Art konfrontiert sehen: Identifiziert sie
sich nur mit den bewahrenden, festhaltenden Kräften und hat sich
an Glück und Entfaltung gewöhnt - sieht sie sich immer wieder plötzlichen,
krisenhaften Veränderungen ausgesetzt. Der plötzliche
Tod des Vaters ist hier wohl die erste dramatisch schicksalhafte
Auslösung des zentralen Lebensthemas. Ähnliche plötzliche
Verlustsituationen könnten sich ergeben im Bereich Ehe und
Familie, wenn die HE starr an ihren Anschauungen festhält, den
Partner oder die Kinder als ihren persönlichen Besitz betrachtet.
Auch berufliche Positionen oder Privilegien könnten ihr ganz
unverhofft entzogen werden. Wenn der Konflikt in der Körperlichkeit
ausgelebt wird, ergeben sich Krankheitsbilder, bei denen einer
allmählichen Verhärtung aus Mangel an
Flexibilität ein plötzlicher Bruch oder Riß folgt. Auch plötzliche
Krankheiten durch Verfettung und Verwucherung könnten sich
einstellen. Lebt die HE
hingegen nur ihre rebellische, umstürzlerische Seite aus –
sieht sie sich unüberwindlichen Widerständen und Blockaden
ausgesetzt. Konflikte mit Autoritäten sind dann wahrscheinlich:
Lehrer, Professoren und Vorgesetzte verlangen angepaßtes
Verhalten und Einordnung. Der Partner und die Familie haben für
Emanzipation und Autonomie kein Verständnis und beschränken die
Freiheit unter Verweis auf die traditionelle Rolle der Frau.
Somatisiert könnten sich Arrhythmien einstellen, die chronisch
werden oder Exstirpationen, bei denen Körperteile dauerhaft
entfernt werden. Werden die
nichtintegrierten Wesenanteile auf andere Menschen projiziert könnte
es sein, daß sich z. B. Partner oder Kinder extrem unberechenbar,
unzuverlässig und rebellisch verhalten, in diesem Fall lebt die
HE den Pol der „Verantwortungsbewußten und Vernünftigen“
oder sich andererseits Bezugspersonen höchst unbeweglich und
konservativ zeigen oder dem Materiellen und Sinnlichen verhaftet
sind, was die HE provoziert, die Rolle der „Idealistischen
Reformerin“ einzunehmen. Als
mögliche Krankheiten erscheinen allgemein solche, die sich aus
einer zunehmenden Verhärtung und einem Mangel an Flexibilität
ergeben, wie Brüche und Risse, Arteriosklerose, Steinleiden.
Chronisch gewordene Muskelverspannungen im Nacken könnten zu
Kopfschmerz führen. Es besteht eine Disposition zu Erkrankungen
des Lendenwirbelbereichs und der Nieren, letztere könnten für
Entzündungen oder Steinleiden anfällig sein, insbesondere dann,
wenn sich Probleme in der Partnerschaft ergeben. Als
Lernaufgabe ergibt sich daraus, geistig, seelisch und körperlich
im Fluß zu bleiben – eine große Herausforderung, weil die Verhärtung
oft als Schutzpanzer dient, den abzulegen bedrohlich erscheint und
starke Ängste auslösen kann. Es
gilt, sich neuen Erkenntnisse nicht zu verschließen, auch wenn
sie zu Veränderungen und Korrektur der geistigen Einstellung führen,
liebgewordene Denkschablonen und Vorurteile ablegen zu können. Im
seelischen Bereich sind Gefühle wahrzunehmen und strömen zu
lassen, altes soll losgelassen werden, was bedeutet: verzeihen zu
lernen – aber ebenso, den Menschen, die ihre Zuneigung
ausnutzen, diese entziehen zu können. Auf der körperlichen Ebene
kann Lymphdrainage Gifte und Ablagerungen ausschwemmen,
reichliches trinken beugt Nierenleiden vor. Den Körper durch
Gymnastik, Schwimmen, Yoga geschmeidig zu halten, dabei besonders
auf die Biegsamkeit der Wirbelsäule zu achten wäre angezeigt. Musiktherapie
könnte hier einen zusätzlich positiven Einfluß ausüben, da sie
Emotionen in Fluß bringt, ebenso ein gelegentlicher Rückzug in
die Einsamkeit – oder eine gute Flasche Wein. Sich Schwächen
jeder Art zu gönnen könnte einen heilsamen Einfluß ausüben;
sei es ein Gourmet-Menü, ein romantisches Abenteuer, der Besuch
in der Spielbank oder im Theater, ausgelassen mit Kindern spielen
oder Eitelkeiten frönen und sich ein wenig Luxus zu gönnen. Durch
den höheren Grad an Beweglichkeit könnte nun ein positiver Rückkopplungsprozeß
in Gang gesetzt werden: auf allen Ebenen fände ein verstärkter
Austausch von Energien mit der Umwelt statt, was die Gesundheit
und Lebendigkeit erhöht, Probleme in Partnerschaft und Familie können
dank eines verbesserten Einfühlungsvermögens gelöst werden.
Vielleicht könnte der HE eine Annäherung an das Schwache,
Schutzbedürftige, Weibliche auch gelingen, wenn sie eine enge
Bindung zu einer weiblichen Person eingeht oder sich intensiv gefühlsmäßig
mit Kindern, Frauen oder Hilflosen einläßt und ihre Emotionen
ergründet. Es
könnte ein Augenleiden wie früh einsetzende Altersweitsicht
vorliegen. Hier wäre die Lernaufgabe, sich für eine erweiterte
Sicht der Welt und des Lebens stets offen zu halten, statt zu
meinen, bereits im Besitz der Weisheit zu sein. Herzarrhythmien
bei Problemen mit dem Partner oder Autoritäten sind denkbar. Dann
gilt es, selbst den Takt zu bestimmen und Autorität zu werden,
auch einmal takt-los zu sein, die Norm zu sprengen, aus der Reihe
zu tanzen. Ein mehr an Kraft und Lebensfreude wäre der zu
erwartende Gewinn Eine
Tendenz zu nervösen Magenbeschwerden könnte vorliegen, eine Überempfindlichkeit
gegenüber Kritik, insbesondere dann, wenn sich der auf das
zweckdienliche gerichteter Verstand und das auf Freiheit
ausgerichtete Gefühl nicht vereinbaren lassen oder die HE die
Weiblichkeit ihres Körpers bzw. die traditionelle Rolle der Frau
ablehnt; letzteres könnte auch zu Erkrankungen der weiblichen
Organe führen (z.B. Gebärmuttervorfall) und oder Störungen des
Wasserhaushalts oder Zyklus bedingen. Lernaufgabe
könnte hier sein, die eigene Gefühls- und Bedürfniswelt als nützlich
zu erkennen, Gefühle auszudrücken wagen, sich auch beim Denken
und Analysieren wohl zu fühlen, den Zyklus der Weiblichkeit zu
ergründen und anzunehmen, die eigene Kindheit und die Beziehung
zur Mutter zu ergründen und zu klären. Beschäftigung mit
psychologischen Fragen dürfte zu der Erkenntnis führen, daß
auch das Irrationale und Instinktive einer Logik folgt und daß
Innen- und Außenwelt übereinstimmen sollten. Das
vielleicht schwierigste Konfliktfeld und Lernthema ergibt sich aus
der inneren Haltung der HE, in jeder Lebenslage geradezu übermenschliche
Prinzipientreue und Rechtschaffenheit zeigen zu müssen verbunden
mit dem Drang, den eigenen Einflußbereich auszudehnen, und -
falls dem überhöhten Anspruch nicht genügt werden kann - dies
als Versagen zu interpretieren. Wurzel dieser Haltung könnte ein tiefsitzendes Gefühl der
Schwäche und Unzulänglichkeit sein, das überkompensiert zu
einem unstillbaren Drang nach Perfektion, Ansehen, Ehren und
Geltung geführt hat. Möglich auch, daß eine strenge religiöse
Erziehung in der Kindheit das Gefühl von Makel und Schuld
hinterlassen hat. Mit der zwanghaften Bekehrung der Mitwelt
versucht ein Mensch dann, sich selbst von der Richtigkeit seiner
Weltanschauung oder seines Glaubens zu überzeugen. Denkbar wäre
auch, daß die HE durch den Beruf ihres Vaters mit der Thematik
konflikthaft konfrontiert wurde: Das Amt eines Richters während
der Naziherrschaft auszuüben hieß entweder, sich mit der
Nazi-Doktrin zu identifizieren und aus verblendeter Überzeugung
im moralischen Sinne unrechte Urteile zu fällen, oder sich
innerlich davon zu distanzieren, Urteile jedoch aus
opportunistischen Gründen im linientreuen Sinne zu fällen –
oder: zu opponieren und damit nicht nur die eigene wirtschaftliche
und physische Existenz sondern auch das Leben der Familie zu gefährden.
Möglich, daß es in Einzelfällen einem Richter gelungen ist,
eine berufliche Nische zu finden, in der er Recht sprechen konnte,
ohne einer Rechtsbeugung nach Nazi-Ideologie nachgeben zu müssen.
Vielleicht
bedeutet das zunächst begonnene Jurastudium Identifikation oder
den Versuch einer Wiedergutmachung, der Wechsel des Studienfachs
entspräche dann einer Distanzierung, wahrscheinlich hat die HE
ihre Motivation kritisch hinterfragt. Für die HE könnte sich bei
der Auseinandersetzung mit der Figur des Vaters
die paradoxe Situation ergeben, daß sie zwar das Unrecht
der Nazizeit (dem anderen die eigene fanatische Weltanschauung in
allen Lebensbereichen aufzwingen) zutiefst ablehnt und sich
dagegen empört – in ihrem eigenen Verhalten jedoch ganz ähnliche
Züge aufweist. Besonders ihren Kindern und Nachgeordneten dürfte
dies nicht unbekannt sein. Typische
Krankheiten könnten hier sein Metastasen aller Art, als
symbolischer Ausdruck von krankhafter Expansion eines Teilbereichs
zum Schaden des Ganzen, besonders Krebs der Leber sowie Krämpfe
und Degenerationen von Oberschenkel und Hüften. Lernaufgabe
und Lösung könnte sein, im wörtlichen oder übertragenen Sinne
„vom hohen Roß zu steigen“ auf ein normalmenschliches Maß
und vom Glauben, in allen Bereichen des Lebens ein Übermensch
sein zu müssen, abzurücken und die darauf beruhenden Machtansprüche
aufzugeben. Eine gute Hilfe zur Bewältigung dieses Themas bieten
der nüchtern-praktische, analytische Verstand und die erworbene
Bildung: auch die erhabensten Gestalten der Geschichte hatten ganz
menschliche Schwächen, ohne daß dies ihrem Ruhm oder Verdienst
Abbruch getan hätte. Hilfreich und bewußtseinsfördernd wäre
sicherlich eine Beschäftigung mit Astrologie, die geistige
Aufgeschlossenheit dafür vorausgesetzt. Hinderlich ist das
instinktive Bedürfnis der HE, sich von den Mitmenschen zu
unterscheiden und etwas einzigartiges und besonderes zu sein. Tatsächlich
hat die HE das Potential, auf ihre Mitmenschen in ganz
einzigartiger und charismatischer Weise zu deren Förderung
einzuwirken – bescheidener zu sein und dies als (Auf-)Gabe zu
betrachten statt als Rechtfertigung von Dominanz könnte der HE
gelingen. Besonders
bedeutsam für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit ist die
Bereitschaft, sich vertrauensvoll anderen Menschen zu öffnen und
durch Mut zur Hingabe und dem Verzicht auf Kontrolle das Gefühl
einer trennenden Isolation zu überwinden. Das
zwanghafte Bedürfnis nach Bestätigung der eigenen geistigen
Brillianz im Berufsleben und in der Öffentlichkeit sollte immer
mehr abgebaut werden, damit durch die Entwicklung nährender und
gefühlvoller Qualitäten im ganz privaten Bereich Sinnlosigkeit
überwunden werden kann und ein Gefühl des im Du verwurzelten
Geborgenseins in der Welt entsteht. Intensive
philosophische Auseinandersetzung mit Fragen der Polarität von
Gut und Böse könnte zu der Erkenntnis führen, daß sie einander
bedingen und somit jeder moralische Standpunkt relativ ist und daß
jede Übertreibung nach einem Ausgleich verlangt, um das
Gleichgewicht der Kräfte wiederherzustellen. In
diesem Sinne zu deuten wäre vielleicht auch der Unfall auf einer
Reise, der zum Bandscheibenabriß mit Lähmung führte: hier
findet sich die HE wieder in einer Situation äußerster
Hilflosigkeit und Ohnmacht, das Rückgrat, das zu zeigen sie stets
bemüht war, wurde ihr „gebrochen“, ganz bildlich am
anatomischen Modell kann die HE aus ihrem Unglück heraus nun
erkennen, wie wesentlich die Funktion der weichen, wässerigen (da
flüssigkeitsgefüllten) Bandscheiben ist, und daß die Stabilität
und Aufrichtigkeit der Wirbelsäule nicht nur in der Härte (der
Wirbelknochen) bedingt ist: daß dort, in der Verachtung des
Weichen und Formbaren, die Schwäche ihrer Persönlichkeit lag. Glück
im Unglück hatte die HE, weil durch handwerkliches chirurgisches
Geschick die Gesundheit wohl wiederhergestellt werden konnte. Möge es der HE vergönnt gewesen sein,
aus der gesundheitlichen Krise heiler und mit erweitertem Bewußtsein
hervorgegangen zu sein und sie die unangenehme Erfahrung von
Verletzlichkeit und Schwäche nicht alsbald verdrängt haben.
Insgeheim mag die HE geglaubt haben, einer so herausragenden Persönlichkeit
wie ihr stünde das Glück der erfolgreich verlaufenen Operation
verdientermaßen zu - vielleicht war es ihr jedoch gegeben, die glücklich
verlaufene Operation als Chance für Wandlung und Neuanfang zu
begreifen. *** |
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aktualisiert: 27.04.2010 text, form, copyright: andrea rust